Hilfen und Hilfe zur Selbsthilfe zum Thema: Die Anpassungsstörung mit Depression

In dieser Störung ist es sehr wichtig, dass Sie sich zunächst über alle Aspekte der Parkinson-Erkrankung informieren. Das sollte sich aber nicht nur auf die körperlichen Symptome, Medikamente und Operationsmethoden beschränken. Mindestes genauso wichtig ist die Beschäftigung mit den emotionalen und psychosozialen Folgen – aber auch mit den vielen Möglichkeiten, die sich mit - oder trotz - der Parkinson-Erkrankung bieten. Bedenken Sie immer:

  1. Der Leidensdruck an einer körperlichen Erkrankung hängt viel weniger von den motorischen Symptomen, sondern von der emotionalen Reaktion auf und den Umgang mit der Krankheit ab!
  2. Entsprechendes gilt für den Grad der psychosozialen Einschränkungen!
  3. Damit ist die mögliche „soziale Teilhabe“ im Wesentlichen eine Funktion des Psychischen ("Kopfsache") und viel weniger als meistens gedacht eine der körperlichen Symptomebene!
  4. Schließen Sie des Weiteren nicht vom Zustand anderer Parkinson-Patienten auf Ihr eigenes, zukünftiges Erscheinungsbild. Solange wir nicht alle 130 Jahre alt werden und dann notwendigerweise ähnliche Zustände aufweisen, gibt es so viele Parkinson-Erkrankungen, wie es Parkinson-Patienten gibt. Die Verläufe und Zustände sind von Patient zu Patient extrem unterschiedlich!
  5. Und ein wichtiger Teil der Unterschiede geht auf Ihr persönliches Verhalten zurück, wenn Sie mit und nicht gegen die Erkrankung leben!

Sie erreichen dass, indem Sie,

  • mögliche emotionale Probleme mit professioneller Hilfe angehen,
  • reale Verhaltensperspektiven über die tatsächlichen Möglichkeiten entwickeln und
  • alte Aktivitäten mit Belohnungswert auffrischen und/oder neue entwickeln

Orientieren Sie sich dazu an den entsprechenden "Hilfen und Hilfen zur Selbsthilfe" der Bereiche 1 "Psychosoziale Probleme", 2 "Kommunikation" und 3 "Partnerschaft und Kinder".

Bei der Diagnostik achten Sie darauf, dass nicht nur einer der üblichen Depressionsfragebogen verwendet wird. Diese überschätzen nämlich das Vorliegen einer Depression beim Parkinson. Es gibt also viele falsch-positive Befunde. Das liegt daran, dass bei der Depression viele körperliche, emotionale und psychophysiologische Symptome auftreten, die auch zum Kernsyndrom der Parkinson-Erkrankung gehören (z. B. „Sorgen über die Zukunft haben“, „nicht hochkommen können“, “Gefühle, ganz steif zu sein“ etc.). Eine derartige Überlappung von Symptomen der Parkinson- und Depressionserkrankung muss immer in einem klinischen Interview abgeklärt werden!

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