Hilfen und Hilfe zur Selbsthilfe zum Thema: Die Teilleistungsstörung

Genau hier setzt Ihre Strategien zur Selbsthilfe ein:

1. Bitten Sie zunächst um etwas mehr Zeit. Sprechen Sie mit Ihrem Gegenüber. Informieren Sie ihn, dass Sie nicht geistig beeinträchtigt sind, dass Sie sehr wohl alles verstehen, dass Sie Ihre Reaktion aber etwas mehr Zeit als bei anderen benötigt (s. T1, "Psychosoziale Probleme", UB3 "Sprechen über die Krankheit"). Das liegt an Ihrer Erkrankung, bei der letztlich, im Bilde gesprochen, der „innere Organisator schwächelt“. Das wirkt sich nicht nur auf die Bewegungsabläufe und die Emotionen (s. T4 "Depression", UB6 "Apathie"), sondern auch auf die kognitiven Vorgänge aus.

2. Organisieren Sie Ihre Abläufe unter Berücksichtigung dieser Teilleistungsstörungen. Planen Sie also immer genügend Zeit und sinnvoll geordnete Reihenfolgen ein. Machen Sie nach jeder Tätigkeit wenigstens eine Kleinstpause. Versuchen Sie auf keinen Fall zwei oder mehr Dinge gleichzeitig zu erledigen (Arbeit am PC und Telefonieren), springen Sie nicht von einer Aufgabe zur nächsten. Das alles führt übrigens auch bei Gesunden nachgewiesenermaßen zu Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit!

3. Achten Sie auf Abruf- und Strukturierungshilfen. Zum Beispiel werden verschiedene Vorgänge in unterschiedlich farbigen Mappen abgelegt, alles hat seinen besonderen Platz. Bitten Sie Ihr nächstes Umfeld, Ihnen im Gespräch mit „abgerissenem Faden“ durch entsprechende Hinweise schnell wieder auf die Beine zu helfen - ohne für Sie mit zu antworten, (s. T1 "Psychosoziale Probleme", UB4 "Erzwungene Hilflosigkeit"). Und sorgen Sie ganz allgemein für klar strukturierte, gut gegliederte und ruhige Abläufe mit vielen äußeren Hinweisreizen, auf die Sie bei Bedarf zugreifen können.

4. Seien Sie kreativ! Schreiben Sie sich zwar eine Einkaufsliste, aber versuchen Sie den Einkauf trotzdem aus dem Gedächtnis zu leisten. Ggf. legen Sie sich eine zweite Liste an, auf der Sie nur den ersten Buchstaben der Lebensmittel schreiben, also „M“ für Milch, „K“ für Käse etc. . Sie werden sehen, dass solche in Ihren Alltag eingebettete Trainingseinheiten extrem wirksam sind. Nutzen Sie darüber hinaus die modernen Medien, vielleicht sogar die Virtuelle Realität, um komplexe Spiele zu spielen oder anspruchvolle Aufgaben zu lösen. Vernetzen Sie sich mit anderen, unter Umständen auch für die traditionellen Kartensspiele ("Bridge" hat sich nachgewiesenermaßen bewährt!). Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Setzen Sie sich mit anderen Betroffenen und Gleichgesinnten zusammen und denken Sie sich Aufgaben der genannten Art aus. Es hilft.

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