Hilfen und Hilfe zur Selbsthilfe zum Thema: Leichte Kognitive Beeinträchtigung/MCI

Offenbar kann die Wahrscheinlichkeit eines Überganges von einer MCI hin zu einer Parkinson-Demenz auf der Verhaltensebene zwar nicht auf Null gesetzt werden, aber der Zeitpunkt und die Wahrscheinlihckeit des Aufrtetens beeinflusst werden:

Dazu gehören in erster Linie regelmäßige und ausgiebige körperliche und mentale Aktivitäten. Also hoch vom Sofa! Bewegen Sie sich! Jeden Tag, bei jedem Wetter! Das geht auch mit einem Rollator. Man muss es nur tun. Wenn Sie einen Rollstuhl benutzen müssen, drehen Sie, wenn möglich, selbst an den Rädern. Wichtig ist, dass der Körper bewegt wird. Möglichst ausdauernde körperliche Aktivität ohne dabei in die Erschöpfung zu kommen, haben sich als mächtiger Wirkfaktor gegen eine Demenz herausgestellt - nicht nur bei Parkinson-Patienten. Und das Tageslicht wirkt aus psycho-pharmakologischen Gründen unmittelbar stimmungsaufhellend. Nicht nur bei Parkinson-Patienten.

Damit kontrollieren Sie auch Entzündungsprozesse, welche nach heutiger Kenntnis ebenfalls für die Entwicklung der Demenzen entscheidend sind. Dieses wiederum unterstützen Sie durch eine aktive Stresskontrolle. Dabei kommt es nicht darauf an, jeden “Stress“ zu beseitigen. Das ist auch aus biologischen Gründen gar nicht wünschenswert. Vielmehr geht es darum, dass Sie die Belastungen kontrollieren können und durch viele angenehme Aktivitäten rechtzeitig wieder auf das körperliche und emotionale Ruheniveau zurückkommen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kontrolle der Herz-Kreislauffunktionen. Neben der ärztlichen Überwachung unterstützen Sie das entscheidend auch, durch die eben genannten Bewegungs- und Stresskontrollmaßnahmen. Darüber hinaus gehören dazu natürlich auch die – mindestens – Reduktion der bekannten Risikofaktoren (Rauchen, Alkohol, zu fettreiche Ernährung, starkes Übergewicht etc.). Auch ein gesunder Blutzuckerspiegel, also die Insulinkontrolle, zählt heute ebenfalls zur Demenzprophylaxe.

Wenig bekannt ist die Bedeutung gesunder Zähne und einer intakten Mundschleimhaut. Über diese kommen nämlich gefährliche Bakterien in das zentrale Nervensystem und können einen sehr aktiven Beitrag zur Demenzentstehung leisten! Deshalb sind auch geringe Zahnfleischentzündungen immer sehr erst zu nehmen. Und spätestens bei der Parodontitis sollten Sie regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung gehen, da die Bakterien über die Zahntaschen in den Zahnhalteapparat und von dort in das Nervensystem gelangen können. Auch schlecht sitzender oder unzulänglicher Zahnersatz ist nicht nur funktionell und ästhetisch eine Belastung, sondern trägt aktiv zur Bakterienbelastung und damit zur Störung des normalen bakteriellen Gleichgewichtes der Mundschleimhaut bei! Unangenehmer Mundgeruch kann ein Frühwarnsignal sein.

Ebenso wenig ist bekannt, dass ein gutes Kauen nicht nur der angemessenen Zerkleinerung der Nahrung dient, sondern sich unmittelbar positiv auf die Hirntätigkeit auswirkt. Durch eine angemessene Kaufunktion werden nämlich direkt die Regionen im Gehirn aktiviert, welche für die Gedächtnisbildung zuständig sind. Auch werden die beim Parkinson ohnehin belasteten Abschnitte des Stirn- oder Frontalhirns in ihrer Tätigkeit unterstützt. So ist eine angemessene Zahnpflege und ein gut sitzender Zahnersatz viel mehr als nur eine Unterstützung beim Essen. Es wirkt sich auch positiv auf ihre Denk- und Gedächtnisvorgänge aus!

In Bezug auf die Ernährung sollten die allgemeinen Regeln einer ausgewogenen, vielfältigen Nahrungszufuhr beachtet werden. Ob zum Beispiel die Mittelmeerküche oder eine andere Kost hilfreich ist, fragen Sie bitte die Spezialisten. Auf keinen Fall aber sollte die mediterrane Küche schaden – im Gegenteil: richtig in den Alltag integriert, ist es eine weitere Quelle des Genusses!

Hier nochmals die wichtigsten acht Punkte, über die Sie Ihre kognitiven Funktionen unterstützen können:

  1. Bewegen Sie sich! Jeden Tag und bei jedem Wetter!
  2. Seien Sie geistig aktiv. Allein und mit anderen. Je unterschiedlicher die Aufgaben, desto besser!
  3. Kontrollieren und schützen Sie Ihre Herz-Kreislauffunktionen!
  4. Kontrollieren und ggf. korrigieren Sie Ihren Blutzuckerspiegel!
  5. Fangen Sie Entzündungsprozesse durch einen ausgewogenen Wechsel von Belastungs- („Stress-“) und Ruhephasen ein!
  6. Achten Sie auf Ihre Oralgesundheit: Zahnfleischbluten, lose Zähne und Parodontitis sind echte Risikofaktoren! Pflegen Sie Ihre Zähne und den Mundraum nicht nur selbst, sondern gehen Sie dafür auch zum Zahnarzt – nur so unterbinden Sie das Wachstum der Mundbakterien! Mundgeruch könnte diesen Risikofaktor anzeigen!
  7. Gutes und ausreichendes Kauen ist unabdingbar für eine gesunde Hirntätigkeit. Lassen Sie ggf. den Zahnersatz korrigieren!
  8. Mit einer vielfältigen, ausgewogenen und gesunden Ernährung unterstützen Sie ebenfalls Ihre Hirnfunktion!

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