Hilfen und Hilfe zur Selbsthilfe zum Thema: Die Operation

Wichtig ist, dass Sie die richtigen Erwartungen verinnerlicht haben. Machen Sie sich immer wieder klar, dass eine THS den Parkinson nicht heilt, sondern „nur“ die motorischen Symptome bessert. Dieses allerdings geschieht oft in einem erstaunlichen Ausmaß. Damit Sie sich trotz der restlichen Symptome auch besser fühlen, sollten Sie sich klar zu machen, dass über die THS ein Fenster geöffnet wird. Nutzen müssen Sie die damit geschaffenen Möglichkeiten selbst.

Wenn Sie vor der Operation schon, vielleicht bedingt oder erschwert durch die Parkinsonsymptomatik, unter sozialen Ängsten, Rückzugverhalten oder Depressionen litten, dann gehen diese Zustände durch die Operation nicht weg. Sie müssen sich in jedem Fall selbst darum kümmern, dass sich die psychosozialen Probleme (s. T1), familiären Schwierigkeiten (s. T2 & T3) oder psychischen Probleme (s. T4 & T5) bessern. Oft wird es dazu der Hinzunahme einer psychologisch geschulten Fachkraft, nicht selten eines spezialisierten Psychotherapeuten oder Klinischen Neuropsychologen bedürfen. Die Impulskontrollstörungen (s. T8) bilden sich durch die Operation oft zurück, vermutlich, weil die dopaminergen Medikamente reduziert werden konnten. Allerdings wurden in seltenen Fällen auch gegenteilige Effekte berichtet.

Zum guten Erwartungsmanagement gehört es auch, sich für die Beurteilung der Symptomschwere einen „Anker“ zu setzen. Denn wir alle haben schon bei anderen Gelegenheiten die Erfahrung gemacht, dass Zustände, die vorher noch als erträglich erlebt wurden, nach einer Behandlung plötzlich als ganz und gar nicht mir akzeptabel erscheinen. Es verschiebt sich also der Beurteilungsmassstab und das macht unzufrieden. Manchmal werden auch tatsächlich eingetretene Besserungen nicht als solche erlebt. Das ist oft bei ängstlichen, vereinsamten, unzufriedenen und vielleicht depressiven Menschen der Fall. In jedem Fall hilft es, sich rechtzeitig anzugewöhnen, das Ausmaß der Symptome auf einer festen Skala einzustufen und diesen Maßstab stets beizubehalten. Eine solche Messlatte kann die alte, von eins bis sechs reichende Zensurenskala sein, ein Thermometer, die von Null bis 100 reichende Prozentrangskala oder selbst so etwas wie die Höhe des Eifelturms. Die Wahl des Maßstabes bleibt jedem Betroffenen selbst überlassen, er muss nur so anschaulich wie möglich sein und zum eigenen Beurteilungssystem passen.

Weitere Möglichkeiten, den Abgleich zwischen einem guten operativen Ergebnis und dessen emotionaler Bewertung zu leisten, werden im folgenden Abschnitt, "Unterbereich 3 Mögliche emotionale Folgen", "Hilfen und Hilfen zur Selbsthilfe" angesprochen

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