Hilfen und Hilfe zur Selbsthilfe zum Thema: Mögliche kognitive Folgen

Achten Sie darauf, dass die im vorigen Abschnitt 07 ("Kognition") gelisteten Punke einer gründlichen neuropsychologischen Diagnostik auch hier berücksichtigt werden. Es ist sehr wichtig, dass für diese Art der Diagnostik ausreichend Zeit zur Verfügung steht und Sie sich dabei nicht gehetzt fühlen. Auch dürfen nicht sehr schnell hintereinander verschiedene Aufgaben zu bearbeiten sein. Zudem ist es wichtig, dass eine ablenkungsfreie Umgebung gewährleistet ist, Sie sich wirklich konzentrieren können und ausreichend Zeit für nachfragen haben. Wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, dann verlieren die Untersuchungsergebnisse deutlich an Aussagekraft. Weisen Sie die Untersucher ggf. darauf hin, dass Sie die Aufgaben nicht optimal bearbeiten können. Fertigen Sie sich selbst eine Liste mit den für Sie bedeutsamen Fragen und „arbeiten“ Sie diese im operationsvorbereitenden Gespräch ab!

Wenn Sie das Gefühl haben, schlechter als sonst, beziehungsweise unterhalb Ihres üblichen Niveaus abgeschnitten zu haben, dann kann das auch an der Nichtberücksichtigung der parkinsontypischen Teilleistungsstörungen liegen (s. T7 "Kognition", UB1 "Teilleistungsstörungen"). Beispielsweise kann nur wegen des Fehlens äußerer Abrufhilfen der Eindruck einer schweren Gedächtnisstörung entstehen.

Und überlegen Sie selbst, ob und in welchem Ausmaß ein testpsychologisch gefundenes Defizit nach der Operation Sie tatsächlich in Ihren Alltagsfunktionen beeinträchtigt. Es kommt nämlich häufig vor, dass eine über Tests nachgewiesene Minderleistung für den konkreten Alltag des Betroffenen gar keine Bedeutung hat. Derartige Tests dienen oft auch dem Ziel, die Entwicklung der kognitiven Funktionen über einem längeren Verlauf abzubilden.

Damit sollten Sie unter anderem die folgenden 8 Punkte achten:

  1. Genaue Feststellung der einzelnen Teilleistungen mit geprüften und sensitiven Verfahren,
  2. Abbildung der ganzen Breite kognitiver Funktionen,
  3. Erkennen auch subtiler Minderleistungen,
  4. Nicht nur Verwendung einer einzelnen Skala mit nur einem einzelnen Summenwert,
  5. Feststellung des kognitiven Leistungsstandes vor der Parkinsonerkrankung,
  6. Schätzung des Grades der Beeinträchtigung von Alltagsfunktionen, unabhängig von der motorischen Parkinsonsymptomatik,
  7. Genaue Abklärung möglicher psychischer Störungen und diskreter Beschwerden sowie der psychosozialen Situation der Familie,
  8. Befundung unter Einbezug von Verhaltens- und Interviewdaten.

Die THS kann auch zur Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit führen. Das ist inzwichen gut über Experimente gezeigt worden, in denen der Stimulator bei der Aufgabenbearbeitung nacheinander an- und abgestellt wurde.

Im Zweifel suchen Sie sich zur Erstelung eines unabhängigen Befundes einen /e niedergelasseneen Neuropsychogen/in.

Klicken Sie auf das graue Feld links oder rechts von diesem Text, wenn Sie zu einem anderen Bereich gehen möchten.

Zurück