Hilfen und Hilfe zur Selbsthilfe zum Thema: Mögliche emotionale Folgen

Der vorherige Abschnitt unterstreicht sehr deutlich die große Bedeutung eines präoperativ guten, ausgeglichenen psychischen Zustandes. Denn es gilt wie schon bei den kognitiven Folgen (s.o., Unterbereich 2) ausgeführt: Eine THS bessert die Motorik, doch es liegt an den Betroffenen, die damit einhergehenden neuen Möglichkeiten auch zu nutzen. Es lösen sich nicht die Probleme, die vor der Parkinson-Erkrankung bereits vorlagen oder sich im Zusammenhang mit dem Parkinson entwickelt haben, wie Angst, Depression, Soziales Stigmatisierungserleben, Rückzugsverhalten und andere emotionale Probleme. Auch können zum Beispiel partnerschaftliche Problem neu aufbrechen.

Deshalb ist es von außerordentlicher Bedeutung, eventuell vorhandene Probleme und Konflikte dieser Art vor einer THS offen anzusprechen und ggf. mit professioneller Hilfe auch zu lösen. Es erleichtert die spätere medizinische Behandlung.

Vereinzelt finden sich in der wissenschaftlichen Literatur auch schon Berichte über Versuche, derartige Maßnahmen über psychoedukative Gruppenprogramme für Patienten und ihre Angehörigen systematisch durchzuführen. Diese beziehen sich auf ein besseres Erwartungsmanagement, die partnerschaftliche Situation und verschiedene Fragen der psychischen Bewältigung.

Stellen Sie sich in Bezug auf Ihren Zustand vor einer möglichen Operation also die folgenden 10 Fragen:

  1. Neigen Sie zu depressiven Zuständen oder Apathie (Antriebslosigkeit)?
  2. Neigen Sie zur Ängstlichkeit oder haben Sie eine ausgebildete Angststörung?
  3. Leiden Sie unter der mit durch den Parkinson ausgelösten Stigmatisierung?
  4. Haben Sie soziale Situationen vermieden?
  5. Wurden Ihre kognitiven Funktionen ausführlich überprüft und weisen Sie keine bedeutsamen Einschränkungen auf?
  6. Haben Sie mit Ihren Angehörigen im Detail über die neue Lebenssituation und den damit verbundenen Möglichkeiten gesprochen?
  7. Haben Sie mit Ihrem/r Partner/in auch über deren neue Situation gesprochen?
  8. Sind Sie und ihre Angehörigen sich wirklich klar darüber, dass eine THS den Parkinson nicht heilt, ein bestimmtes Ausmaß an Symptomen also bleibt?
  9. Wurde die individuelle Lebenssituation und die damit verbundenen Hoffnungen und Erwartungen an die Operation genau besprochen - und zwar mit verschiedenen Ansprechartnern?
  10. Wurden die familiäre Situation, die Erwartungen der nächsten Angehörigen, die derzeitigen Rollenverteilungen und mögliche, diese betreffende Veränderungen nach der erfolgreichen Operation besprochen?

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